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Warum Steve Jobs schwarze Rollkragenpullover trug

oder wie Du kraftvoll Entscheidungen triffst

Kennst Du das auch: Du kannst Dich nicht entscheiden. Egal, wie Du es drehst und wendest, Du kommst zu keiner Entscheidung. Welchen Pullover ziehe ich an, was bestelle ich im Restaurant, welchen Film will ich heute sehen? Das kann selbst bei banalen Entscheidungen zum Teil sehr lange dauern, und Dich echt zermürben. Woher kommt das?

Jeder Mensch trifft pro Tag ca. 20.000 Entscheidungen

– ja, richtig gelesen, 20.000 Entscheidungen.

Die meisten davon treffen wir in Bruchteilen von Sekunden. Die Ampel springt auf Gelb – soll ich das Auto bremsen, oder noch kurz Gas geben?

Diese Entscheidungen laufen automatisch ab. Sie basieren auf einem großen Erfahrungsschatz, der in unserem Gehirn verankert ist. Auf dieser Basis können wir eine Vielzahl der täglichen Entscheidungen treffen, ohne länger darüber nachzudenken.

Bleiben noch die Entscheidungen, bei denen wir wirklich nachdenken müssen. Bei denen wir Pros und Contras abwägen müssen. Diese Entscheidungen kosten uns täglich Kraft und Energie. Das kann so weit gehen, dass Du am Ende des Tages entscheidungsmüde bist. Du hast Deine Entscheidungskompetenz so weit reduziert, dass die banal scheinende Frage „Pizza oder Döner“ zum unüberwindlichen Hindernis für Dich werden kann.

Damit Du also auch am Ende eines Tages noch kraftvolle Entscheidungen treffen kannst, gebe ich Dir hier ein paar Tipps.

Wenn Du also jetzt weißt, dass die Zahl der Entscheidungen pro Tag, wie in einem Tank, begrenzt ist, dann gilt es „Sprit“ zu sparen. Bewusste Entscheidungen kosten dabei mehr „Sprit“ als automatisierte Entscheidungen. Wie kannst Du also die Zahl der bewussten Entscheidungen möglichst weit reduzieren? Einfach keine Entscheidungen zu treffen, ist sicherlich keine Alternative.

Das Geheimnis liegt in Routinen und standardisierten Abläufen.

Stell Dir einmal Steve Jobs vor, wie er auf der Bühne stand, und ein neues Produkt präsentierte.  Dann stell ihn Dir vor, wie er in einem Interview saß, auf einer Messe zu sehen war. Egal wo er auftauchte, hatte er immer die gleiche Kleidung an.

Steve Jobs hatte ein Outfit gewählt, dass er jeden Tag tragen konnte, egal, wohin er ging. Damit musste er nicht mehr entscheiden, was er an einem Tag anziehen sollte. Er musste nicht einmal entscheiden, was er an Kleidung kaufen sollte. Das war schon entschieden – für jeden kommenden Tag.

Damit hat Steve Jobs mentale Energie gespart, die er für die wirklich wichtigen Entscheidungen einsetzen konnte.

Schaffe Dir also so viele Routinen wie möglich, um damit mentale Energie zu sparen.

Eine weitere Möglichkeit zum Sparen mentaler Energie sind Entscheidungshilfen. Mit deren Einsatz kannst Du die Prozesse zur Entscheidungsfindung beschleunigen, und damit effizienter machen.

Höre auf Dein Bauchgefühl

Das kling jetzt vielleicht wenig wissenschaftlich. Trotzdem kommst Du damit zu erstaunlich guten Ergebnissen. Das Bauchgefühl, oder auch Intuition, kann und muss man trainieren. Manchen Menschen fällt es sofort leicht, darauf zu hören, für andere ist es erst einmal eine Überwindung. Albert Einstein sagte dazu: “Alles, was wirklich zählt, ist Intuition!“

Ich selbst bin ein sehr rationaler Mensch, der Entscheidungen meist nach Faktenlage trifft. Irgendwann habe ich angefangen, Entscheidungen auch „mit dem Bauch“ zu treffen. Das war am Anfang ungewohnt, und hat auch schon mal zu Fehlentscheidungen geführt. Je öfter ich es aber trainiert habe, umso häufiger lag ich sehr gut. Inzwischen ist die Trefferquote recht hoch. Ich spare dadurch viel mentale Energie. Solch eine Bauchentscheidung ist viel schneller getroffen.

Methoden zur Entscheidungsfindung

Wenn Du nicht so sehr auf Deine Intuition vertrauen willst, oder rationale Argumente für Deine Entscheidungen brauchst, kannst Du folgende Methoden benutzen:

Die Pro-&Contra Liste

Schreibe einfach alle Argumente auf, die für oder gegen eine bestimmte Entscheidung sprechen. Mache das in einer zweispaltigen Liste. In die linke Spalte kommen alle Pro-Argumente, in die rechte Spalte alle Contra-Argumente. Ein erster Schritt zur Entscheidung kann die Zahl der Argumente sein. Überwiegt eine Seite deutlich, kann das schon ein Hinweis sein. Noch ausgefeilter wird die Methode, wenn Du danach jedem Argument Punkte gibst. Danach ziehst Du die Summe jeder Spalte.

Salami-Methode

Oft kann eine Entscheidung nur deshalb nicht getroffen werden, weil sie wie ein unüberwindlicher Berg scheint. Zerlege die Gesamtentscheidung in kleinere Teile, die sich dann vielleicht einfacher bewältigen lassen.

Standpunktwechsel

Dir kann es helfen, wenn Du Deine bisherige Perspektive, Deinen Standpunkt verlässt, und das Problem von einer anderen Seite aus betrachtest. Versetze Dich in eine andere, an der Entscheidung beteiligte Person. Das kann helfen, eine Entscheidung zu treffen.

Du kannst auch in die Rolle eines externen Beobachters, eines Mediators schlüpfen. Wie würde er die Situation einschätzen, was würde er raten?

Zurück in die Zukunft

Versuche Dich bei dieser Methode in die Zukunft zu versetzen. Wie wirst Du über Deine Entscheidung in der Zukunft denken? In einem Tag, einer Woche, oder einem Jahr? Was wirst Du in dieser Zukunft denken, wenn die Entscheidung nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hat? Wie beurteilst Du die Folgen? Es gibt auch die 10-10-10 Methode, bei der Du Dich fragst, wie Du über Deine Entscheidung in 10 Minuten, 10 Monaten und in 10 Jahren denken wirst.

Wirf eine Münze

Wenn Du Dich zwischen zwei Dingen nicht entscheiden kannst, wirf eine Münze. Damit ist die Frage nach Pizza oder Döner schnell geklärt – sie sollte es sein. Bei so banalen Entscheidungen mag es noch gut funktionieren. Was ist aber bei Entscheidungen mit mehr Tragweite? Hast Du das schon mal ausprobiert? Hast Du schon einmal eine Münze geworfen? Was hat das Ergebnis in Dir ausgelöst? Unwohlsein, oder Erleichterung? Dann hat der Münzwurf bei Dir eine Denkblockade aufgelöst. Du hattest die Entscheidung schon getroffen, konntest aber noch nicht dazu stehen. Jetzt kannst Du auf Deine innere Stimme hören.

Diese Methode funktioniert recht gut für kurzfristige Entscheidungen. Bei längerfristigen Entscheidungen, wie z.B. dem Jobwechsel, würde ich sie nicht anwenden. Da hilft eher die Pro- & Contra-Liste.

Die Ausschluss-Liste

Im Zeitmanagement kennt man die „Not-ToDo-Liste“, eine Liste mit Dingen, die man nicht tun will. So eine Liste kann Dir auch bei einer Entscheidung helfen. Schreibe zuerst die Dinge auf, die Du nicht willst, für die Du Dich also nicht entscheiden willst: „Ich möchte beim Italiener keine Pizza essen, keinen Salat, und keinen Gnocchi. Außerdem möchte ich keine Limonade trinken, keinen Rosé-Wein und kein alkoholfreies Weizenbier“. Damit reduzierst Du die Zahl der Entscheidungen schon beträchtlich.

Wenn Du Dir noch kein Standard-Outfit wie Steve Jobs zugelegt hast, kann Dir diese Methode auch am Kleiderschrank helfen.

Schlaf mal drüber

Ist Dein „Entscheidungstank“ für heute schon leer gefahren? Willst Du Dir Zeit nehmen, Deine Pro-&Contra-Liste zu schreiben? Dann schlaf eine Nacht über der Entscheidung. Du kannst ganz entspannt über die Argumente nachdenken, und füllst über Nacht auch Deinen Tank wieder auf. Am nächsten Tag geht es dann oft auch leichter.

Eine Entscheidung kann nicht warten, sie duldet keinen Aufschub? Das ist oft eine Lüge. Entweder belügst du dich damit selbst, oder jemand will Druck auf Dich ausüben. Zumeist will er eine schnelle Entscheidung zu Deinem Nachteil. Das Auto gibt es nur heute zu diesem Preis? Schlaf drüber, und Du findest morgen ein besseres Angebot.

Am Ende des Tages hast Du jetzt hoffentlich immer genug mentale Energie übrig, um noch gute Entscheidungen zu treffen.

Und wenn ich mich dann doch einmal „falsch“ entscheide?

Du denkst, dass du nicht entscheiden kannst, weil Du Angst hast, nicht zu 100% die richtige Entscheidung zu treffen? Du denkst, eine Entscheidung lässt sich nicht mehr rückgängig machen?

Das sind sogenannte „Glaubenssätze“, mit denen Du Dich selbst blockierst. Mach sie Dir bewusst, und lege sie ab. An anderer Stelle werde ich mal was dazu schreiben.

Was sind Deine besten Tipps, um schnell Entscheidungen zu treffen? Schreibe mir einen Kommentar dazu.

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Gemeinsam unterwegs zu Deinem nächsten Ziel

Dein Carsten

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