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Mach es wie die Avengers

pack es einfach an

Kennst Du das auch? Die einfachsten Aufgaben schiebe ich vor mir her. Immer näher rückt der Termin, zu dem sie erledigt sein müssen. Ich fühle mich unwohl und unruhig. Immer öfter muss ich an die Aufgaben denken. Aber ich fange nicht an. Warum ist das so?

Es ist nicht nur Faulheit. In einem Blogartikel auf theschooloflife schreibt der Philosoph und Bestsellerautor Alain de Botton, dass wir von einer tief sitzenden Angst getrieben sind.

Zuerst ist da die Angst, es nicht gut genug zu machen. Später taucht dann die Angst auf, es überhaupt nicht zu tun. Wenn diese zweite Angst größer wird als die erste, fangen wir an.

Immer, wenn wir eine Aufgabe hinauszögern, sie nicht anpacken, fühlen wir uns als Versager

Je häufiger wir scheitern, umso mehr prägt sich uns dieses Bild ein.

Was kann ich dagegen tun? Wie schaffe ich es, die Aufgaben schneller anzupacken? Sie so gut wie möglich zu erledigen, und nicht mehr an sie denken zu müssen?

Bei der Suche nach einer Lösung traf ich auf den Begriff der Prokrastination. Hinter diesem etwas sperrigen Schlagwort verbergen sich umgangssprachliche Floskeln wie „Aufschieberitis“, oder der „innere Schweinehund“

Um die Prokrastination zu überwinden, müssen wir zuerst verstehen, wie sie auf uns wirkt, uns beeinflusst. Lass uns überlegen, welche Verhaltensmuster das Zögern auslösen. Wenn ich sie kenne, kannst ich sie bewusst verändern. Ich fühle mich nicht mehr ungenügend und als Versager, sondern mache mich auf den Weg, den inneren Schweinehund zu besiegen.

Dafür habe ich ein paar Tipps für Dich, die mir dabei geholfen haben:

  1. Selbstmanagement
  2. Finde einen für Dich effektiven Weg, deine Zeiten und Aufgaben zu planen. Ob Du eine ToDo-Liste und einen Kalender auf Papier führst, oder, wie ich, digitale Helfer verwendest, ist dabei egal. Wichtig ist, dass die Methode zu Deinem Typ passt. Mit dem Prinzip der Schriftlichkeit verlierst Du keine Aufgaben und Termine mehr aus dem Blick. Ich zeige Dir hier auf dem Blog verschiedene Wege, Dein Selbstmanagement zu verbessern.

  3. Perspektivwechsel
  4. Manchmal kann es helfen, die vermeintlichen Probleme aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Finde heraus, was Dich zu der Einschätzung geführt hat, die Dich jetzt von der Erledigung der Aufgabe abhält. Überlege Dir, wo Deine Interessen liegen. Wenn Du persönliche Ziele identifizierst, fällt es Dir leichter, die dazu passenden Aufgaben anzugehen. Das kann zu einer Neubewertung der „Hürden“ führen. Dadurch wirken sie weniger furchteinflössend.

    Ich setze mir manchmal einfach einen anderen Hut auf (wörtlich). Wenn ich dann das Problem aus der Perspektive des „Hutbesitzers“ betrachte, kommen mir oft ganz neue Ideen, es anzugehen.

  5. Vereinbare mit Dir eine Verbindlichkeit
  6. Liste alle Aufgaben, die zu erledigen sind, auf. Erstelle die Liste so, dass Du jede Aufgabe als erledigt kennzeichnen kannst. Entweder durch ein Kästchen zum Abhaken, durch Durchstreichen, oder Du markierst alle erledigten Aufgaben mit einem Textmarker. Setze Dir für jede Aufgabe einen Zeitpunkt, bis wann Du sie erledigt haben willst. Das alles geht sowohl mit Papier als auch mit diversen Apps. Wenn Du auf die erledigten Aufgaben zurückblickst, stärkt das Dein Selbstvertrauen. Es hilft Dir, neue Aufgaben leichter anzugehen.

  7. Sei realistisch
  8. Bei allen guten Vorsätzen und aller Planung solltest Du realistisch sein. Nimm Dir nicht zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit vor. Beginne lieber mit einer kleinen Anzahl von Aufgaben, die Du gut schaffen kannst. Das motiviert, und gibt Energie für neue Aufgaben. Steigere dann langsam Dein Pensum. Zu hoch gesteckte Ziele bestätigen Dich nur in Deiner falschen Annahme, Du könntest es sowieso nicht schaffen.

  9. Rede und denke positiv
  10. Wenn Du Dir schon am Anfang einredest, dass Du scheiterst, dann wirst Du es meistens auch tun. Dein Denken und Reden beeinflussen Dein Befinden. Damit bestimmst Du selbst, ob Du mit einer positiven oder negativen Einstellung an eine Aufgabe heran gehst. Wenn Du Dir das bewusst machst, kannst Du negative, schädliche Gedanken stoppen, bevor Sie Macht über Dich bekommen.

    Probiere mal folgende Übung:

    Vor einem schwierigen Gespräch reservierst Du Dir etwas Zeit. Du stellst Dich, ohne dass jemand Dich dabei beobachten kann, vor einen Spiegel. Jetzt nimm den Kopf hoch, streck die Brust raus und hebe Deine Arme zu Siegerpose. Dabei lächelst Du. Halte diese Übung 20-30 Sekunden durch, und wiederhole das 2-3 mal. Damit konditionierst Du Dein Unterbewusstsein, und Du wirst in dem Gespräch selbstsicherer auftreten. Versuche es, und schreib einen Kommentar über Deinen Erfolg.

  11. Lass in Deinem Kalender genug Lücken
  12. Wenn Du denkst, nur ein voller Kalender zeugt von einem produktiven und erfolgreichen Menschen, dann liegst Du leider völlig falsch. Finde für Dich eine Struktur in Deinem Kalender, die genügend Raum lässt, um flexibel auf das Leben zu reagieren. Wie oft kommt es anders, als geplant. Ein Gesprächspartner kommt zu spät zum Termin, eine Aufgabe dauert länger, als geplant, usw. Wenn Du Dir im Kalender genug Freiräume lässt, kannst Du gelassen auf diese Abweichungen reagieren.

    Ich verplane nur ca. 20-30% meines Tages. Dort hinein lege ich wichtige ToDos. Bleiben dann noch Zeiten übrig, hole ich mir weitere ToDos von meiner Liste. Sollte der Tag etwas Unvorhergesehenes bringen, habe ich zumindest die paar wichtigsten Aufgaben erledigt. Meistens, denn manchmal wirbelt das Leben auch meinen kompletten Tag durcheinander. Dann ist es gut, dass ich mich auf meine Tools und Methoden verlassen kann. Der nächste Tag hat dann wieder mehr Struktur.

  13. Salami-Taktik
  14. Eine große Aufgabe erscheint oft gewaltig, und unlösbar. Wenn Du Dir vornimmst „Ich baue ein Haus“, ist das eine kaum zu überschauende und zu bewältigende Aufgabe. Wenn Du sie aber in kleine „Scheiben“ zerlegst, ist der Hausbau planbar und zu schaffen. So geht jeder Architekt vor, und er hat sogar Planungsvorlagen für Aufgaben, die sich wiederholen. In der Wirtschaft nennt man das „Standard Operating Procedure“, kurz SOP. Für die Urlaubsplanung habe ich z.B. solche Vorlagen. Hier kann ich dann anhand des Reiseziels mithilfe verschiedener Packlisten sicher gehen, keine wichtigen Dinge zu vergessen. Beim Beispiel des Haues beginnst Du mit der Planung der Baugrube. Dann folgen der Keller, das Erdgeschoss und das Obergeschoss. Anschließend wird das Dach aufgesetzt. Jeder dieser Abschnitte kann weiter in kleinere Schritte unterteilt werden. Das Projekt „Hausbau“ verliert so seinen Schrecken.

    Überlege Dir, in welchem Bereich Deines Lebens so eine Sammlung von SOP’s Dir helfen kann.

    Überlege Dir, welches „Großprojekt“ Du durch kleinteilige Schritte besser angehen kannst.

  15. Schaffe eine persönliches Belohnungssystem
  16. Wenn Du eine Aufgabe erfolgreich abgeschlossen hast, solltest Du Dich belohnen. Eine extra Tasse Kaffee, ein Stück Schokolade, oder ein gutes Buch, dass Du Dir kaufst. Diese kleinen Belohnungen motivieren Dich bei der nächsten Aufgabe.

  17. Du darfst weiterhin scheitern
  18. Niemand kann alle Aufgaben, die er zu erledigen hat, immer zu 100% schaffen. Es wird immer Umstände geben, die das verhindern. Daher ist es wichtig, dass Du lernst, Dir zu vergebene, wenn du eine Aufgabe nicht geschafft hast. Prokrastination ist oft tief in Dir verankert. Jedes unvergebene Scheitern holt sie wieder ein kleines Bisschen zum Vorschein. Es gibt keine Sofort-Lösung dafür. Du musst trainieren, sie zu besiegen. Auch wenn Du eine Aufgabe nicht geschafft hast.

    Jedes vergebene Scheitern aber bereitet den Weg für bessere Ergebnisse in der Zukunft.

    Prokrastination ist mehr, als nur das Aufschieben von Aufgaben. Es ist die Angst, zu scheitern, die Angst vor der Aufgabe. Prokrastination zu besiegen ist mehr, als nur Aufgaben auf einer Liste abzuhaken. Lerne mehr und mehr, Vertrauen in Dich und Deine Fähigkeiten zu haben. Schaue nicht zurück auf verlorene Schlachten. Konzentriere Dich auf die zukünftigen Aufgaben. Setze Dir realistische Ziele, die Du schaffen kannst. Das motiviert Dich weiter für die nächsten Ziele.
    Was denkst Du über Prokrastination? Wo hast Du damit zu kämpfen? Was hat Dir geholfen, Deine Ziele besser zu erreichen. Schreibe mir einen Kommentar unter diesen Blogbeitrag.

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Gemeinsam unterwegs zu Deinem nächsten Ziel

Dein Carsten

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